Jan Fiege

Hindernis 07, 2017

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Historic Hall // Historische Halle

ENGLISH

Intervention
Object: Steel, lacquer

An everyday object from urban space gains entry to the construct of the exhibition. The bicycle is a symbol of city mobility: unremarkable, ubiquitous in every tram car and always in sight. Its presence in an exhibition space is enough to irritate many museum visitors. Who has the right to any space, and for whom is this privilege reserved?

The function of railings is fundamentally undermined. By delineating limits, they can force a change in direction or prevent movement. However, restrictions can also be opportunities: a chance to see a predetermined end as a new beginning. Efforts to regulate actions also encourage a search for alternative means to subvert the system and transcend. On the one hand, the series Hindernisse (obstacles) deal with the freedom of action and, on the other hand, it places the observer in front of barriers, which must at least be overcome intellectually. In some cases, a solution is offered directly; other objects deny that and offer no solution.

DEUTSCH

Intervention
Objekt: Stahl, Lack

Ein alltägliches Objekt aus dem urbanen Raum erhält Eintritt in das Konstrukt Ausstellungsraum. Das Fahrrad, Sinnbild städtischer Fortbewegung, so alltäglich wie banal, allgegenwärtig in jedem Straßenzug und nicht aus unserem Blickfeld wegzudenken, schafft es allein mit seiner Präsenz, den Ausstellungsbesucher zu irritieren. Wer darf welchen Raum nutzen, wem ist welches Privileg vorbehalten?

Die Funktion des Geländers wird grundlegend hinterfragt. Als Begrenzung kann es in eine bestimmte Richtung lenken oder Bewegung blockieren. Begrenzungen können auch zum Anlass genommen werden, ein vermeintliches Ende als Anfang zu begreifen. Wo Handeln reglementiert ist, wird stets auch nach alternativen Möglichkeiten der Nutzung gesucht, nach einem Weg, das Regelwerk zu umgehen, zu überwinden. Die Serie Hindernisse beschäftigt sich zum einen mit der Freiheit des Handelns und stellt zum anderen dem*der Betrachter*in Barrieren in den Weg, die es zumindest gedanklich zu überwinden gilt. Zum Teil wird ein Lösungsvorschlag direkt angeboten, andere Objekte verweigern sich komplett und bieten keinerlei Lösung an.

Photos
1.-2. David von Becker