ENGLISH
Participatory Installation
Advertising column from Berlin Kreuzberg cut in 40 pieces, each 40 × 50 cm, each piece consists of about 300 poster layers
Advertising is everywhere! Advertising reaches everyone! Advertising influences us!
Mass advertising began with the Berlin advertising column. Introduced by Ernst Litfaß in Berlin in 1855, it was the first form of mass advertising in Germany. A classic feature to this day, the column is still widely used; the German Outdoor Advertising Association counts over 52,000 columns nationwide.
The columns are often continually layered with posters, producing a new material the artist calls ‘Plakatholz’ (poster wood) because of its resemblance to the growth rings of trees. The sometimes over one-thousand layers of poster paper record a kind of commercial chronology and peeling back the layers can reveal a timeline reaching back several decades.
I am interested in how this phenomenon functions like an archive: preserving stories, myths, tastes and interests of the respective times. I invite the Festival visitors to join me in discovering and unearthing individuals fragments, and hanging them back in public view. Visitors will be able to take numbered posters with them after the exhibition ends.
DEUTSCH
Partizipative Installation
Plakatsäule aus Berlin-Kreuzberg, in 40 Teile zersägt, je 40 × 50 cm, jedes Stück besteht aus etwa 300 Plakatschichten
Werbung ist allgegenwärtig! Werbung trifft jeden! Werbung beeinflusst uns!
Als Ursprung der Massenwerbung lässt sich die Berliner Litfaßsäule ausmachen. Sie wurde 1855 von Ernst Litfaß in Berlin etabliert und gilt als das erste Massenwerbemedium Deutschlands. Sie ist immer noch ein Klassiker unter den mittlerweile über hundert verschiedenen Außenwerbemedien, die es gibt. Deutschlandweit gibt es laut Fachverband für Außenwerbung gegenwärtig über 52 000 Säulen.
Manche davon werden immer wieder überklebt, und die Plakatschichten bilden künstlerisch gesehen ein neues Material, das der Künstler aufgrund der Analogie zu den Jahresringen von Bäumen „Plakatholz“ nennt. Teilweise bestehen diese Werbechronologien aus über tausend Schichten verklebter Werbeplakate und geben beim entblättern Informationen preis, die mehrere Jahrzehnte umfassen.
Den Künstler interessiert dieses Phänomen, das wie in einem Archiv zahllose Informationen, Geschichten, Mythen, Vorlieben und Interessen der jeweiligen Zeit speichert. Die Besucher*innen der Ausstellung sollen mit auf eine Entdeckungsreise gehen, bei der wie bei einer Ausgrabung Einzelseiten fragmentarisch wieder zugänglich gemacht und anschließend aufgehängt werden.
Es besteht die Möglichkeit, die abgelösten und nummerierten Plakate nach der Ausstellung mitzunehmen.