14.9>19:00-20:00 / 15.9>13:00-14:30 / 16.9>17:30-18:00

Kat Válastur

As The Bridge Shakes, 2017

91

Stage // Bühne

ENGLISH

Installation / Performance

A hammock full of soil is suspended across two iron arches from the foundation of the Hamburger Bahnhof building. A group of young female hip hop dancers occupy the space around the hammock, staking a territory for their ritual. Their amplified breaths fill up the sonic space. Standing in a circle, the girls pass a piece of silk fabric printed with the image of the Tāq Kasrā Bridge with slow precise movements. The circle of this ritual occasionally breaks as each of the girls lets her explosive energy out, throwing herself into powerful dance momentums. The work is rooted in the stories of sacrifice found in two Greek folk myths: the myth of the Arta Bridge, in which the chief builder has to incorporate his wife into the bridge to prevent collapse; and the myth of Ifigeneia, in which the daughter of Agamemnon is sacrificed so that her father’s ships can sail to Troy. The young girls perform a ritual of Anger, Love and Sorrow for every female soul that was sacrificed at the altar of our brutal history.

Supported by HAU Hebbel am Ufer

DEUTSCH

Installation / Performance

Eine mit Erdreich gefüllte Hängematte ist mit zweien der Eisensäulen verbunden, die als Teil des Museumsgebäudes das Dach der historischen Halle des Hamburger Bahnhofs tragen. Eine Gruppe junger Hip-Hop-Tänzerinnen nimmt den Raum um die Hängematte in Beschlag, indem sie eine Art Territorium für ihr Ritual absteckt. Die Präsenz der Tänzerinnen manifestiert sich insbesondere durch die akustische Verstärkung ihres Atems, der sich im Raum ausbreitet. In langsamen, präzisen Bewegungen geben die Mädchen ein Seidentuch kreisförmig von Hand zu Hand. Auf das Tuch ist das Bild der Tāq-Kasrā-Brücke im Irak gedruckt. Der Kreis des Rituals zerfällt in unregelmäßigen Abständen, wenn einzelne Mädchen ihre explosive Energie freisetzen und sich in ein gewaltiges tänzerisches Momentum fallen lassen. Die Arbeit bezieht sich auf die Geschichte des Opfers im griechischen Volksmythos Die Brücke von Arta. Dieser zufolge ließ der Baumeister seine Frau in die Brücke einmauern, um den Einsturz des Bauwerks zu verhindern. Ein weiterer Bezugspunkt ist der Mythos der Iphigenie, Tochter des Agamemnon, die als Opfer bestimmt war, um Agamemnons Schiffe nach Troja zu geleiten. Die jungen Mädchen vollziehen ein Ritual der Wut und Liebe sowie der Trauer um jede weibliche Seele, die auf dem Altar unserer brutalen Geschichte geopfert wurde.

Mit freundlicher Unterstützung von HAU Hebbel am Ufer

Photos
1. David von Becker
2.-3. Lara Ohl