Olafur Eliasson & Günther Vogt

Yellow forest, 2017

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Historic Hall // Historische Halle

ENGLISH

Birch trees, monofrequency lights

For the Festival of Future Nows 2017 → ∞, Olafur Eliasson, working in collaboration with landscape architect Günther Vogt, has created Yellow forest. Two groves of birch trees rise up in the main hall of Hamburger Bahnhof, defining an assembly space within the museum. Each grove is encircled by a ring of yellow monofrequency lamps, which emit only one wavelength of light and make viewers perceive all colours as shades of black, grey, and yellow. Suspended from the ceiling and shining up into the canopy of leaves above, the lights tint the treetops and surrounding space. At the same time, they provide light for the process of photosynthesis that allows the plants to thrive—creating a forest of artificial, cultivated nature, a potential space of retreat within the Festival.

As inspiration, Eliasson cites Martin Kippenberger’s spoonerism: ‘Jetzt geh ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald’ (roughly: I’m going into the birch wood, for now my pills are kicking in). In its tongue-in-cheek way, Kippenberger’s statement suggests a link between the forest and states of expanded consciousness.

The artwork also refers back to the initial iteration of the Festival of Future Nows, held at the Neue Nationalgalerie in 2014: there David Chipperfield added a grid of tree trunks to the interior of the Mies van der Rohe building. Unlike Chipperfield’s dead trees, these birch saplings present the future.

Supported by tree nursery Arbor, Houtvenne­-Hulshout, Belgium

DEUTSCH

Installation: Birken, Monofrequenzleuchten

Für das Festival of Future Nows 2017 → ∞ gestaltet Olafur Eliasson in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekt Günther Vogt die Arbeit Yellow forest. In der Haupthalle des Hamburger Bahnhofs wachsen zwei Birkenhaine in die Höhe, in deren Mitte ein Versammlungsort für das Festival entsteht. Jeder Hain ist von einem Ring gelber Monofrequenzleuchten eingefasst, die nur eine Lichtwellenlänge ausstrahlen und bewirken, dass die Betrachter alle Farben als Schattierungen von Schwarz, Grau und Gelb wahrnehmen. Von der Decke abgehängt und in den Baldachin der Blätter hinauf strahlend, tauchen die Leuchten die Baumkronen und den umliegenden Raum in gelbes Licht. Gleichzeitig spenden sie für den Prozess der Photosynthese benötigtes Licht, das die Pflanzen gedeihen lässt. Es entsteht ein Wald, künstliche, kultivierte Natur, ein potenzieller Rückzugsort innerhalb des Festivals.

Eliasson ließ sich von Kippenbergers Schüttelreim inspirieren: „Jetzt geh ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald“. Auf ironische Weise stellt Kippenbergers Aussage eine Verbindung zwischen dem Wald und bewusstseinserweiternden Zuständen her.

Die Arbeit bezieht sich auch auf die erste Ausgabe des Festival of Future Nows, die 2014 in der Neuen Nationalgalerie stattfand: Dort bespielte der Architekt David Chipperfield den Ausstellungsraum, indem er Baumstämme wie Pfeiler zwischen Boden und Decke des Gebäudes von Mies van der Rohe einspannte. Im Gegensatz zu Chipperfields gefällten Bäumen jedoch stehen die lebenden Birkensetzlinge für die Zukunft.

Mit freundlicher Unterstützung der Baumschule Arbor, Houtvenne-Hulshout, Belgien

Photos
1.-2. David von Becker
3.-4. Yero Adugna Eticha