ENGLISH
AR
In this project, the digital body of Galin appears in augmented reality around the Neue Nationalgalerie but never enters it – thereby disrupting Western narratives and their boundaries. Visitors summon Galin by scanning a QR code engraved onto a natural stone.
Galin Agha – a figure neither entirely human nor wholly other emerges from the lineage of Djinns. In Iranian and wider Middle Eastern mythology, djinn are beings of ‘smokeless fire’ who live in a hidden world parallel to ours. Feared and respected, they can take many forms, move through time differently than humans and carry fragments of past and future in visions and signs. The name combines Galin (meaning ‘bride’ in Turkish and Azeri) with Agha, a Persian honorific. Galin exists beyond fixed categories: both woman and man, bound and unbound, present across physical, immaterial and digital realms.
This work was created as part of artistic research at Muthesius Kunsthochschule in Kiel.
DEUTSCH
AR
In diesem Projekt erscheint Galins digitaler Körper in Form von Augmented Reality rund um die Neue Nationalgalerie, betritt sie jedoch nie. So durchbricht er westliche Narrative und ihre Grenzen. Die Besucher*innen können Galin heraufbeschwören, indem sie einen QR-Code scannen, der in einen Naturstein eingraviert wurde.
Galin Agha – eine Figur, die weder vollkommen menschlich noch vollkommen anders ist, stammt von den Dschinn ab. In der Mythologie des Iran und des weiteren Mittleren Ostens sind Dschinn Wesen „aus Feuer ohne Rauch“, die in einer verborgenen Parallelwelt leben. Gefürchtet und respektiert, können sie zahlreiche Formen annehmen, sich anders als Menschen durch die Zeit bewegen und Fragmente der Vergangenheit und der Zukunft in Form von Visionen und Zeichen mit sich tragen. Der Name verbindet Galin („Braut“ auf Türkisch und Azeri) mit Agha – einem persischen Ehrentitel. Galin entzieht sich festen Kategorien: Frau und Mann zugleich, gebunden und ungebunden, anwesend sowohl in physischen als auch in immateriellen und digitalen Welten.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen der künstlerischen Forschung an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.