14.9>21:00-23:00 / 15.9>20:00-23:00 / 16.9>20:00-23:00 / 17.9>20:00-23:00

Robel Temesgen & Raul Walch

Cinema Lada, Addis Ababa, Berlin, 2015-Ongoing

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Backyard // Hinterhof

ENGLISH

Mobile Installation

With Jelili Atiku (Nigeria), Yacob Bizuneh (Ethiopia), Rehema Chachage (Tanzania), Martha Haile (Ethiopia), Norgard Kröger (Germany), Syowia Kyambi (Kenya), Naod Lemma (Ethiopia), Adrien Missika (France), Ahmet Öğüt (Turkey), Ruth Proctor (UK), Robel Temesgen (Ethiopia), Eva Vuillemin (Swiss), Raul Walch (Germany), Wermke-Leinkauf (Germany), Helen Zeru (Ethiopia)

Special activities: Henok Getachew (Ethiopia) and Jan Bünnig (Germany)

Cinema Lada began as an open-air cinema at the Modern Art Museum, Addis Ababa in 2015. It will now make an appearance during the Festival in the immediate vicinity of the Hamburger Bahnhof and will continue its journey afterwards.

The Lada, a 30-year-old car model often seen as blue and white taxis, dominates the streets of Addis Ababa, one of the most populated cities in Africa. In Germany the Lada is a rare sight. The Lada Zhiguli recalls a specific time in the history of Germany as it does in Ethiopia, a shared history across the two continents. Socialist Ethiopia was in close contact with Eastern Bloc countries, especially the USSR and East Germany. Large monuments still stand in Addis Ababa as a testimony of this time, such as an oversized Karl Marx bust from Germany in front of the Addis Ababa University. The Lada could be seen as the last living monument of that past though Toyota models are slowly displacing the fleet.

Cinema Lada will be an ambassador and an installation at the same time, bringing together African and European artists. The film program for Cinema Lada features works from a variety of international artists connected in that the artist features as the performer: an actor in the public domain and an interventionist in his or her own film confronting different realities and challenging the norms of public space.

DEUTSCH

Mobile Installation

Mit Jelili Atiku (Nigeria), Yacob Bizuneh (Äthiopien), Rehema Chachage (Tansania), Martha Haile (Äthiopien), Norgard Kröger (Deutschland), Syowia Kyambi (Kenia), Naod Lemma (Äthiopien), Adrien Missika (Frankreich), Ahmet Öğüt (Türkei), Ruth Proctor (Großbritannien), Robel Temesgen (Äthiopien), Eva Vuillemin (Schweiz), Raul Walch (Deutschland), Wermke / Leinkauf (Deutschland), Helen Zeru (Äthiopien)

Sonderaktionen: Henok Getachew (Äthiopien) und Jan Bünnig (Germany)

Cinema Lada trat erstmals im Modern Art Museum Addis Abeba im Jahr 2015 als Open-Air-Kino in Erscheinung. Nun wird es als Teil des Festivals in der unmittelbaren Umgebung des Hamburger Bahnhofs haltmachen, bevor es weiterzieht.

Kein Auto hat das Straßenbild von Addis Abeba stärker geprägt als der Lada, der dort in seinem blauen und weißen Blechkleid als Taxi durch die Stadt fährt. Während er anderswo längst als überholt gilt, wird das dreißig Jahre alte Modell in Addis Abeba noch immer gefahren. In Deutschland gibt es fast keinen Lada mehr. Der Lada Schiguli, ein Relikt aus der Vergangenheit, hängt eng mit einer ganz bestimmten Zeit in der Geschichte Deutschlands zusammen, was gleichermaßen für Äthiopien gilt – eine Geschichte, die die beiden Kontinente verbindet. Äthiopien war ein sozialistisches Land und pflegte gute Kontakte zu den Ländern des ehemaligen Ostblocks, insbesondere zur Sowjetunion und der DDR. In den Straßen von Addis Abeba finden sich noch immer beeindruckende Monumente als Zeugen jener Zeit, etwa ein überdimensionierter Karl Marx vor der Universität. Man könnte argumentieren, dass der Lada das letzte lebende Denkmal jener Vergangenheit ist, da er noch immer auf den äthiopischen Straßen zu finden ist, wenn er auch nach und nach durch Toyotas ersetzt wird.

Cinema Lada ist zugleich Botschafter und Installation und bringt auf diese Weise afrikanische und europäische Künstler zusammen. Das Filmprogramm von Cinema Lada umfasst eine ganze Bandbreite an internationalen Künstler*innen, die aus unterschiedlichen Kontexten stammen. Alle gezeigten Filme haben gemein, dass in ihnen jeweils der*die Künster*in als Performer*in auftaucht – als Schauspieler*in in einem öffentlichen Raum und Interventionist*in im eigenen Film, der*die unterschiedliche Realitäten miteinander konfrontiert und die Normativität des öffentlichen Raums infrage stellt.

Photos
1.-2. Yero Adugna Eticha
3.-4. David von Becker
5. Yero Adugna Eticha