Sarah Rechberger

Surveying Sun Points, 2017

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Courtyard // Innenhof

ENGLISH

Installation / Performance
Steel, plumb line, water, marks on the ground

A flat, round, black tray with water is placed on the ground. The sun reflects centrally in the water’s surface. Through the focusing tube of a device constructed by the artist, the viewer takes aim at the sun’s reflection and marks the position on the floor indicated by a plumb bob. This point corresponds to the current position of the sun. As the sun shifts, the viewer moves the mark on the ground while refocusing the device to capture the new point of reflection. This game of reflection-chasing and ground-marking continues until the sun is no longer visible in the water’s surface. The sun’s movements are continuously recorded as ephemeral images onto the ground. The experiment functions similarly to a camera. The size of the drawing depends on the height of the viewer.

From the perspective of the viewer it appears as if the sun would revolve around the black tray and her own body. However, in reality the viewer and the earth move around the sun, and the points mark the movement of the earth as it rotates on its own axis. We construct the notion of own fixedness in order to orient ourselves in time and space.

The device is reminiscent of old instruments used for surveying land and measuring the earth’s surface. This method is part of geodesy, literally meaning ‘to partition the world’. If you were to puncture the earth more deeply, magma would flow out and create small marks on the surface, reminiscent of the sun points.

With friendly support from Technical Harmony. 

DEUTSCH

Installation / Performance
Stahl, Senklot, Wasser, Markierung am Boden

Auf dem Boden ist eine flache schwarze runde Wasserschale platziert, in deren Wasserfläche sich mittig die Sonne spiegelt. Mit einem selbst entworfenen Messinstrument der Künstlerin visiert der*die Betrachter*in mit dem rechten Auge durch das Fokussierrohr die Reflexion der Sonne an und kann, durch das Senklot angezeigt, einen Punkt am Boden markieren. Dieser Punkt entspricht dem momentanen Positionspunkt der Sonne am Himmel. Während der Dauer des Fokussierens entzieht sich der Lichtpunkt der Sonne wieder, und der nächste Lichtpunkt wird durch einen Positionswechsel des Betrachters auf den Boden übertragen. Dieses Spiel der Reflexion und Punktierung dauert so lange, bis die Sonne nicht mehr in der reflektierenden Wasserfläche sichtbar ist.

Die Bewegung der Sonne wird kontinuierlich als ephemeres Bild am Boden nachgezeichnet. Die Versuchsanordnung funktioniert ähnlich einer Kamera. Das Bild entsteht auf der Erdoberfläche statt auf einem Film. Die Größe der Zeichnung hängt von der Körpergröße des*der Betrachters*in ab.

Aus der Perspektive der Betrachter*innen gesehen entsteht der Eindruck, die Sonne drehe sich um die schwarze Wasserschale und um ihn selbst. Doch dreht sich der*die Betrachter*in auf der Erde um die Sonne und folgt ihr nach: Die Punkte der Sonnenbewegung zeigen eigentlich die Bewegung der Erde an. Diese wiederum rotiert um ihre eigene Achse und um die Sonne. Die Menschen konstruieren einen Fixpunkt, um sich in der Zeit und im Raum orientieren zu können.

Das Messinstrument erinnert an einfache Instrumente aus früheren Zeiten, die man zur Landvermessung verwendete. Diese Messmethode bezeichnet man als „Geodäsie“, wörtlich übersetzt „die Erde teilen“. Wenn man die Erde nicht nur oberflächlich punktieren würde, sondern durch die Erdoberfläche hindurchdränge, könnte durch diese Stiche aus dem Erdinneren Magma herausströmen und kleine Male an der Oberfläche zeichnen, die an Sonnenpunkte erinnern.

Mit freundlicher Unterstützung von Technical Harmony.

Photos
1.-2. David von Becker
3. Christina Werner